VTU-Neujahrsempfang 2024

Nachdem der Neujahrsempfang in den Jahren 2021 und 2022 coronabedingt ausfallen musste, fand am 12.01.2024 der 58. Neujahrsempfang der Vereinigung Trierer Unter-
nehmer statt, zu dem der VTU-Vorsitzende Frank Natus rund 500 Vertreter der Mitglieds-
unternehmen und Gäste aus Wirtschaft, Politik, Verwaltung und Gesellschaft begrüßen konnte. Im Rahmen seiner Neujahrsansprache beschreibt der VTU-Vorsitzende die aktuelle Lage unverblümt so: „Die Welt scheint aus den Fugen zu geraten – mit gravierenden Folgen
für die deutsche Wirtschaft: Sie schrumpft.“ Auch mahnt er an, dass es keinerlei Unterstützung durch die Politik gebe. Vielmehr streite die Ampelregierung in Berlin, mit dem verfügbaren Geld komme man nicht aus und die Ängste der Bürger würden nicht ernst genommen. Insgesamt sei man weit weg von der Realität und dies sei ein giftiger Cocktail, so Frank Natus. Darüber hinaus wies er darauf hin, dass die Unternehmer auch von der erweiterten Homeoffice-Regelung für die Luxemburg-Pendler gar nicht begeistert waren: „Wir dürfen doch den Arbeitsplatz Luxemburg nicht noch attraktiver machen“, warnte der Vorsitzende Frank Natus. Schließlich erläuterte der Vorsitzende Frank Natus, dass der Fachkräftemangel
in Deutschland behoben werden könnte, wenn „mehr, statt weniger gearbeitet würde“. Er verwies diesbezüglich auf das Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung in Mannheim, nach welchem es bereits ausreiche, wenn jeder Beschäftigte in der Woche zwei Stunden mehr arbeiten würden, um jeglichen Fachkräftemangel in Deutschland zu beheben.  

Ministerpräsidentin Malu Dreyer überbrachte das Grußwort der Landesregierung und sagte zu, die vom Vorsitzenden Frank Natus angesprochenen Themen mit nach Berlin zu nehmen, um sie dort anzubringen und weiter voranzutreiben. Des Weiteren warb Frau Dreyer dafür, trotz der harten Zeiten positiv nach vorn zu schauen auf das, was man bereits erreicht habe. Wir müssten insoweit auf Erfolgsprojekte zeigen.

Der Festredner des Abends, Vorstandsvorsitzende der BASF SE, Dr. Martin Brudermüller, machte in seiner Festrede unmissverständlich klar, dass der Staat bisher alle Schwierigkeiten mit Geld abgefedert und die Eigenverantwortung des Einzelnen geschmälert habe. Das Einzelinteresse habe bisher dem Gemeinwohl überwogen, statt auf Bildung, Infrastruktur, Klimaschutz und Sicherheit konsequent zu setzen. Darüber hinaus fehle es auch an Realismus „dass wir Vieles davon derzeit nicht können“ sowie „an der Portion Pragmatismus, überbordende Vorschriften wegzulassen und dem Unternehmertum mehr Freiraum zu geben“. Schließlich forderte Dr. Brudermüller die Zuhörer auf: „Nehmen wir uns nicht des Beispiels des Igels an, der in Deutschland zum Tier des Jahres ernannt wurde und sich gern in sich zurückzieht. Schauen wir auf China! Denn mit dem Neujahrsfest am 10. Februar beginnt dort das Jahr des Drachen!“

Am Stand der Bitburger Brauerei klang der Abend nach einem festlichen Abendessen in der Europahalle in den frühen Morgenstunden aus.